Longieren ja, aber bitte richtig!

Longieren ist ein wichtiger Grundstein für die Pferdeausbildung, wird jedoch oft von Stallbetreibern auf Plätzen und in Reithallen nicht gern gesehen oder ist gar verboten. Warum? Weil die meisten Reiter ihr Pferd mehr in Kreis "schleudern", als es sinnvoll zu longieren. Das schadet nicht nur den Gelenken und Sehnen des Pferdes, sondern auch den Reitböden.

 

Was ist das Problem?

Pferde haben von Natur aus die Kreislinie nicht implementiert – sie können es einfach nicht. Ihnen fehlt die Fähigkeit sich zu biegen und somit auf einem Zirkel auszubalancieren. Darin müssen wir sie erst durch sinnvolles Training und Gymnastizierung schulen. Zu Beginn wird das Pferd auf der hohlen Seite aus dem Zirkel drängen und auf der sogenannten steifen Seite in den Zirkel fallen. Bei stabilen eher schulterlastigen Pferden kommt es auch vor, dass sie auf beiden Händen in den Zirkel drängen. Viele Reiter greifen deshalb zu Ausbindern, was das Problem vielleicht kaschiert, aber keineswegs behebt. Es wird am Gebissring longiert, mit zugezerrtem Sperrriemen, wodurch das Pferd natürlich versucht dem Schmerz auszuweichen. Dann laufen die Pferde zwar vielleicht auf dem Zirkel, hinterlassen jedoch Löcher und Gräben im Reitboden, da sie sich in der erzwungenen Haltung trotzdem nicht ausbalancieren können.

Wenn man Glück hat, gibt es bei einem Verbot den Platz und die Halle zu nutzen, noch einen Longierzirkel oder Roundpen, das ist jedoch langfristig auch keine Lösung, da sich die Pferde da gern an der Bande anlehnen und sich falsch stabilisieren. Sie lernen auch hier nicht in Selbsthaltung zu gehen.

 

Aber was ist dann die Lösung?

Um ein Pferd sinnvoll zu longieren und dabei in Balance zu bringen, muss man einerseits den Blick des Longenführers schulen – viele sehen nicht einmal, was ihr Pferd da gerade macht und wie es kompensiert – und ihm andererseite Hilfen und Lektionen an die Hand geben, die das Pferd unterstützen und das Longieren zu einer hochwertigen gymnastizierenden Arbeitseinheit zu machen. Dabei spielen Körpersprache, Energie, gezieltes Abwenden, gerade wie gebogene Linienführung und Stangen eine große Rolle.

 

Wenn ihr mehr wissen wollt, sprecht mich gerne an. Ich zeige euch, wie ihr euer Pferd mit Kappzaum an der Longe in Selbsthaltung bringt und worauf ihr achten müsst.